Vielleicht Jetzt
Carolin Wahl
Gabriella ist eine selbstbewusste, attraktive, schlagfertige junge Frau, der man ihre brasilianischen Wurzeln nicht nur ansieht. Als Leser wird man bereits zu Beginn des Buches Zeuge ihres Temperamentes, als sie sich gegen ihren eingebildeten, genervten, unfreundlichen Sitznachbarn im Flugzeug behauptet, der wegen ihrer Verspätung um seinen Anschlussflug bangt. Was sie zu diese Zeitpunkt noch nicht ahnt ist jedoch, dass sie schon bald mit ihm arbeiten wird, denn er ist Koch und Gabrielle macht ein Praktikum in einer deutschen Küche. Aber das ist nicht ihr einziger Beweggrund nach Deutschland zu kommen, denn vor wenigen Wochen hat sie zufälligerweise erfahren, wer ihr Vater ist und sich natürlich sofort auf die Suche nach ihm gemacht. Als sie die Praktikumsstelle in seiner Firma entdeckt hat, war ihr sofort klar, dass sie diese Chance nutzen muss und so macht sie sich, ohne jemanden Bescheid zu geben auf den Weg nach Deutschland.
An ihrem ersten Arbeitstag staunt sie nicht schlecht, als sie ihren mürrischen Flugzeugnachbarn wieder trifft und auch er fühlt sich sehr vor den Kopf gestoßen und staucht sie daraufhin erst einmal zusammen. Das lässt sich Gabriella natürlich nicht gefallen und kontert geschickt. Ihre Arbeitsstunden gestalten sich zunächst also sehr angespannt und doch merkt Gabriella, dass Anton eigentlich gar nicht so griesgrämig ist und versucht mit ihrer lockeren und strahlenden Art allen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Und es wirkt, Antons Ton ist nicht mehr ganz so distanziert und grob, viel liebevoller und verständnisvoller als noch zu Beginn und im Vergleich zu seinen Kollegen.
Und so beginnt für Gabriella eine spannende, aufregende, lustige und atemberaubende Zeit, in einer sehr schönen Stadt, die sie zusammen mit ihren sympathischen und liebenswürdigen Mitbewohnerinnen erkundet und so langsam auch lieben lernt. Dabei versucht sie auch immer wieder Kontakt zu ihrem Vater aufzunehmen, was sie bei dessen zahlreichen Geschäftsterminen und Reisen relativ schwierig gestaltet. Doch sie gibt nicht auf und ist fest davon überzeugt, ihm gegenüber zu treten. Aber wird er ihr einfach so glauben, immerhin hat er sie bisher ja auch nicht für sie interessiert?
Marlene Besser