Ministerium der Träume
Hengameh Yaghoobifarah
Für Nasrin bricht eine Welt zusammen, als plötzlich Polizisten vor ihrer Wohnungstür stehen und ihr mitteilen, dass ihre Schwester Nushin bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Nichte Parvin versucht sie zu verstehen, was passiert ist. Denn für Nas ist klar, er war kein Unfall, es war Selbstmord. Einen Abschiedsbrief gibt es nicht, aber ein Testament, das besagt, dass Nas nun der Vormund für Parvin sein soll. Eine Aufgabe, die nicht wirklich zu ihrem Lebensstil als Türsteherin im Nachtleben passt, die generell wenig zum Umgang mit trauernden Teenagern weiß.
Auf zwei Zeitebenen wir nun erzählt, wie Nas und Parvin in der Gegenwart mit ihrer neuen Lage und der Frage um Nushins Todesursache umzugehen versuchen, während in Rückblenden die Beziehung der Schwestern untereinander beleuchtet wird. Als Kinder mit der Mutter aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet, aufgewachsen in einer Zeit, die geprägt war von rassistisch motivierten Übergriffen, der Wertekonflikt zwischen der lesbischen Nas und ihrer konservativen Mutter – alles haben die Schwestern gemeinsam durchgestanden.
Hengameh Yaghoobifarahs Debütroman ist ungefiltert, authentisch und einfach großartig!
Theresa Feuersinger