„Gegen den Hass“ wurde 2016 mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet, 2017 folgte das Bundesverdienstkreuz für die Autorin.

Ausschlaggebend für dieses Buch war die zunehmend verrohende, gewalttätige Sprache die immer häufiger auf öffentlich zugänglichen Plattformen und im Alltag zu finden ist. Es wird gehetzt, diskriminiert und das gänzlich ohne Schamgefühl.  Und grundsätzlich geht es um „Die“.

Wer aber sind „Die“? Menschen die anders sind, die anders aussehen, anders glauben, anders lieben, anders leben. Es scheint schlichtweg nicht möglich in diesen Menschen das Individuum, den Menschen mit eigener Geschichte zu sehen. Leichter ist es alle in einen Topf zu werfen um dann vor diesem großen Kollektiv Angst zu haben. Eine Angst die sich ihren Weg in Hass, Diskriminierung und Ignoranz bahnt.

Carolin Emcke mahnt die Augen zu öffnen, den Rückzug in eine ausgrenzende, geschlossene  Körperschaft („wir sind das Volk“) zu hinterfragen und stattdessen die Möglichkeiten der Demokratie bewusst auszuschöpfen. Sie fordert zur Kommunikation auf, zu einer Gemeinschaft die miteinander verbunden ist, in der das Individuelle jedoch gelebt werden darf.

Anders ist einfach nur Anders und wenn man den Versuch wagt, durchaus bereichernd.

Kerstin Schneider