Eine Farbe zwischen Liebe und Hass
Alexi Zentner
Der 17jährige Jessup lebt mit seiner Familie in einem Wohnwagenpark. Seine Mutter hat drei Kinder von drei verschiedenen Vätern, war lange Zeit alkoholkrank und erst mit David John, dem Vater der jüngsten Tochter Jewel kam Ordnung ihr Leben.
Dem ältesten Sohn Ricky hat David John Arbeit verschafft, die jüngeren Geschwister hält er erfolgreich an, sich Bildung anzueignen, der einzige Weg aus dem bescheidenen Umfeld, das er der Familie bieten kann. Zudem ist er gläubiger Christ, seit Jahren gehört er der Kirche seines Bruders an, der „Heiligen Kirche des weißen Amerika“, einer Kirche ausschließlich für weiße Amerikaner. Seine Zugehörigkeit demonstriert er unter anderem in Form von Tattoos, der Schriftzug „Für Gott, Rasse und Nation“ ist hierbei noch das am wenigstens verfängliche Motiv.
Als Ricky im Verlauf eines hitzigen Streits zwei junge afroamerikanische Studenten tötet und David John ihm hilft die Beweisspuren zu vernichten – Beide landen hierfür hinter Gittern – distanziert sich Jessup von der Kirche und deren Gedankengut.
Nach einem Footballspiel, bei dem er sich mit einem schwarzen Gegenspieler ein hartes Duell geliefert hat, stehen aufgrund seiner Herkunft sehr bald rassistische Vorwürfe im Raum und als im Lauf der darauf folgenden emotionalen, alkoholgeschwängerten Nacht ein Unfall passiert, bei dem besagter Gegenspieler Corson sein Leben verliert, muss sich Jessup hilflos eingestehen, dass es offenbar unmöglich ist, dem sozialen und familiären Kontext zu entkommen.
Kerstin Schneider