Ein einfaches Leben
Min Jin Lee
Es ist 1932, Korea ist eine Kolonie Japans. Sunja, ein junges Mädchen, hilft ihrer Mutter beim Betreiben eines Logierhauses in einem kleinen Fischerdorf nahe Busan. Eine ihrer Aufgaben ist es, Einkäufe auf dem Markt zu erledigen. Dort trifft sie auf Koh Hansu, einen japanischen Geschäftsmann, der nicht nur deutlich älter ist als sie, sondern auch verheiratet. Als Sunja ungewollt schwanger wird, unterbreitet ihr der junge Pastor Isak, ein Logiergast, ein Angebot, das verhindern soll, dass sie Schande über ihre Familie bringt. Aus Dank dafür, dass Sunja und ihre Mutter ihn während einer schlimmen Krankheit gepflegt haben, will er Sunja heiraten und das ungeborene Kind als das seine ausgeben.
Sunja nimmt an und wandert mit Isak nach Osaka aus. Dort bringt sie Noa zur Welt und einige Jahre später folgt der gemeinsame Sohn Mozasu. Doch selbst ihre in Japan geborenen Söhne bleiben dort durch ihre koreanischen Wurzeln Menschen zweiter Klasse und müssen ihr Leben lang hart arbeiten, um Erfolg zu haben.
Min Jin Lee hat mit „Ein einfaches Leben“ eine Familiengeschichte geschrieben, die einen Zeitrahmen von 1910 bis 1989 und mehrere Generationen umfasst. Eine berührende Geschichte, vor unglaublich interessantem historischem Hintergrund.
Theresa Feuersinger