Die Stadt aus Messing
S. A. Chakraborty
Nahri lebt im Kairo des späten 18. Jhds. und hält sich als Diebin und mit einigen Taschenspielertricks über Wasser. Ihr großer Traum ist es, genügend Geld zu sparen und eine Ausbildung zur Heilerin zu machen, denn sie hat ein besonderes Talent dafür, Krankheiten zu erkennen. Doch eines Tages geht bei einem ihrer Rituale etwas schief. Auf einmal wird sie nicht nur von bösen Dschinn gejagt, sondern hat auch noch Dara, einem mysteriösen Dschinn-Krieger, gerettet. Er eröffnet ihr, dass sie wohl eine Shafit aus seinem Land ist und somit sowohl von Menschen als auch von Dschinn abstammt. Um Nahri in Sicherheit zu bringen und ihre Vergangenheit zu verstehen, flüchtet sie zusammen mit Dara nach Daevabad, einer magischen Stadt aus Messing und Heimatstätte aller Dschinn-Clans. Und dort erfährt sie nicht nur einiges über sich selbst, sondern auch, wie gefährliche die politische Lage in Daevabad ist, dass die Dschinn mitten in Verschwörungen und kurz vor einem Krieg stehen. Und dass sie, Nahri, eine große Rolle in all dem spielt.
Ein arabisch-orientalisches Setting, in dem Dschinn die Hauptrolle spielen, magische Verschwörungen und eine starke Protagonistin - all das macht "Die Stadt aus Messing" zu einem außergewöhnlichen Fantasy-Buch. Die Autorin weiß, wovon sie schreibt und schenkt Leser:innen einen faszinierenden Einblick in die arabische Kultur, in Religion und Mythen. Auch bei den fantastischen Elementen wird nicht gespart und das Worldbuilding sowie der bildliche Schreibstil verführen in 1001 Nacht. Ein Glossar und ein Personenverzeichnis am Anfang und Ende des Buches helfen dabei, die (manchmal doch recht komplexe) Handlung zu verstehen. "Die Stadt aus Messing" punktet außerdem mit originellen und undurchschaubaren Charakteren, die alle ihre Ecken und Kanten haben - und die man doch schnell ins Herz schließt. Spannend und mal etwas ganz anderes - der erste Band einer besonderen Fantasy-Reihe.
Jasmin Bals