Die Altruisten
Andrew Ridker
Als Arthur die junge Psychologiestudentin Francine kennenlernt ist er ein motivierter, aufstrebender Ingenieur mit Drang zu Höherem. Nicht weniger als ein lukratives Patent strebt er mit seinem Betonersatzstoff an, scheitert aber an den Baunormen in Amerika. Ohne sich davon unterkriegen zu lassen, beschließt er damals seine Erfindung in Simbabwe an den Mann zu bringen, in Form kostengünstiger, leicht zu errichtenden Toilettenhäusern. Dieses Unterfangen scheitert desaströs und nach seiner Rückkehr in die USA nimmt Arthur sowohl seine Arbeit, als auch die Beziehung zu Francine wieder auf.
Dem Ruf einer unbedeutenden Universität als Gastdozent mit befristetem Vertrag folgt er begeistert, selbstverständlich voraussetzend, dass seine Frau und seine zwei Kinder Maggie und Ethan ihn auf diesem Weg begleiten werden. Dieses Opfer versüßt er Francine mit dem Erwerb eines Hauses inmitten einer Siedlung, ausschließlich für Universitätsangestelle. Als Francine nach kurzer, heftiger Krebserkrankung verstirbt, erfährt Arthur, dass sie den beiden Kindern einen prallvollen Fond zu gleichen Teilen vermacht hat, während ihm lediglich das Haus geblieben ist.
Zwei Jahre später lädt Arthur die Kinder, die mittlerweile Beide in New York leben, zu einer Art sentimentalen „Familienwiedervereinigungstreffen“ ein. Mittlerweile ist Arthur 65 Jahre alt, sein Vertrag an der Universität droht nicht weiter verlängert zu werden, seine 30 Jahre jüngere Geliebte hat die Absicht ihn zu verlassen und die Hypotheken für das Haus kann er nicht mehr aufbringen. Wäre es da nicht schön, wenn die Kinder ihm zuliebe auf ihr Geld verzichten würden, natürlich ohne väterliches Gegenangebot? Das zumindest ist sein Plan.
Kerstin Schneider