Der Mann, der nicht mitspielt
Christof Weigold
Hardy Engel, deutscher Polizist und Kriegsveteran, hat den Sprung nach Hollywood gewagt. In der boomenden Filmmetropole möchte er sein komödiantisches Können unter Beweis stellen, doch die Konkurrenz ist groß und die meisten Vorsprechen verlaufen im Sande. Um sich über Wasser zu halten betreibt er nebenbei eine kleine Detektei. Der Auftrag die verschwundene Schauspielerin Virginia Rappe ausfindig zu machen scheint schnell gelöst. Allerdings verstirbt Virginia kurze Zeit später unter dramatischen Umständen, ihre letzten Worte „er hat mir wehgetan“ deuten darauf hin, dass der berühmte Komiker Roscoe „Fatty“ Arbuckle, das lebenslustige und trinkfeste Starlett im Drogenrausch bestialisch ermordet hat. Hardy Engel, der dem Fall weiter nachgehen möchte sieht sich bald als Spielball konkurrierender Studiobosse, die eine offizielle Aufklärung unter allen Umständen verhindern möchten.
Basierend auf dem realen, bis heute nicht geklärten Mord an Virginia Rappe spielt Christof Weigold virtuos sämtliche Möglichkeiten der Täterschaft durch und führt uns tief in das Innere des wüsten, von Drogen und Alkohol durchzogenen, Sündenpfuhls Hollywood, inklusive mafiösen Machenschaften. Wer Kenneth Angers „Hollywood Babylon“ kennt (und wie ich liebt) trifft hier auf viele bekannte Geschichten, die Weigold auf wundersame Weise zum Leben wiedererweckt hat.
Den Hörer erwarten mit „Der Mann, der nicht mitspielt“ äußerst süchtig machende 1027 Minuten, grandios gesprochen von Uve Teschner.
Kerstin Schneider