Der Feminist
Iván Repila
Eine Satire, geschrieben von einem Mann, über einen Mann, der wiederum den Frauen den Weg zum Feminismus ebnen möchte.
Ein zunächst namenloser Journalist wird nach einem Streit von seinen WG-Mitbewohnern mit den Worten „Du Feminist“ aus der Wohnung geworfen. Auf der Suche nach der Bedeutung des Wortes Feminismus besucht er einen Vortrag von Siri Hustvedt - „der Frau von Paul Auster“. Da er nicht versteht was er hört, bittet er eine junge Frau, Najwa, um Lektüretipps, er möchte weiter in die Materie einsteigen. Im Zuge dessen analysiert er eine Familienfeier, redet mit seiner Mutter, hinterfragt die von ihr klaglos angenommene traditionelle Rolle der Frau. Ihm ist bewusst, dass den Frauen geholfen werden muss, wenn sie sich denn je befreien möchten. Unter dem Namen Garbo startet er in die zweite Runde seines Projektes. Ab sofort geht er, unterstützt von einer Handvoll Frauenhassern, aggressiv gegen Frauen vor und nach einiger Zeit reagieren diese auch. Es formiert sich eine rein feministische Partei, Frauen finden Eintritt in die Vorstandsetagen. Dennoch muss sich Garbo eingestehen, dass es überheblich ist Frauen zu belehren, Feminismus als Gegenreaktion ist nicht, was er wollte. Unter dem Namen Vergo läutet er den letzten Abschnitt seiner Mission ein, er akzeptiert den Feminismus als solchen, sieht demzufolge in Frauen Gegner, die ungefragt und uneingeladen in das männliche Territorium einschreiten und erklärt ihnen den Krieg. Einen Krieg, bei dem er bereit ist, sich selbst für die Sache zu opfern.
Kerstin Schneider