Brüder
Jackie Thomae
Mick und Gabriel sind Brüder, doch sie kennen sich nicht. Auch über ihren gemeinsamen Vater wissen die beiden nichts, nur, dass er als Student aus dem Senegal in die DDR zum Studieren gekommen und anschließend in seine Heimat zurückgekehrt ist.
Mick war schon immer ein Lebemann, seine Jobs reichen von Drogenkurier zu Nachtclubbesitzer. Auch den Frauen ist er nicht abgeneigt, für eine ernstere Beziehung reicht es nur mit Delia, doch auch das nicht für lange. Aus seiner Heimatstadt Berlin wollte er nie weg.
Ganz anders Gabriel: für ihn war früh klar, dass er in eine Stadt wie London gehen wollte, wo er mit seiner Hautfarbe weniger herausstechen würde als in Deutschland. Er ist erfolgreicher Architekt, ist verheiratet und hat einen Sohn, eigentlich alles was er sich immer gewünscht hat, dennoch kämpft er gerade mit einem Nervenzusammenbruch.
Man begleitet beide Brüder für einen gewissen Zeitraum im Leben. Die Autorin schafft es geschickt wichtige Themen wie Herkunft, Rassismus und Zugehörigkeit in einem Plauderton über diese beiden Männer, mit ähnlichen Grundvoraussetzungen, aber ganz unterschiedlichen Lebensentwürfen, einzuflechten.
Theresa Feuersinger