Tom Saller erzählt in seinem Erstlingswerk die Geschichte der jungen Martha, die 1900 in Pommern geboren wird und als Tochter des örtlichen Kapellmeisters inmitten eines Orchesters aufwächst. Schon früh zeigt sich, dass Martha eine besondere Herangehensweise an die schönen Künste hat – so zeichnet sie Musik als geometrische Formen und widersetzt sich auch beim Tanzunterricht den konventionellen Figuren.

Ein Mitglied der Musikkapelle eröffnet Martha als junge Frau eine neue Welt, indem er ihr von Walter Gropius und dessen künstlerischem Ansatz erzählt. Als dieser 1925 in Weimar das Bauhaus gründet, gehört Martha zu einer seiner ersten Schülerinnen. Sie lernt Künstler wie Kandinsky, Klee oder Schlemmer kennen und findet ihre eigene Berufung im modernen Ausdruckstanz.

Eingebettet wird die Geschichte Marthas in eine Erzählung aus der Gegenwart: ihr Urenkel hat ein altes Notizbuch gefunden, in dem sich Marthas Bauhaus-Freunde verewigt haben. Ein Sensationsfund für die Kunstwelt!

Ein Debütroman mit detaillierten Informationen zur kurzen Geschichte des Bauhauses – informativ, unterhaltsam und großartig recherchiert.

Sylke Baumann-Zielke