Die Herzen der Männer
Nickolas Butler
Wisconsin 1962 – Nelson, 13 Jahre, ist Brillenträger, klein, unsportlich und strebsam, ein Außenseiter ohne Freunde. Selbst zu seinem Geburtstag weigern sich die Anderen ihn zu besuchen. Lediglich Jonathan Quick, zwei Jahre älter als Nelson und dessen heimliches Idol, nimmt sich kurz Zeit für eine Stippvisite. Wie einsam er tatsächlich ist wird Nelson beim jährlichen Aufenthalt im Pfadfinderlager Camp Chippewa bewusst. Er bekommt ein Einzelzelt zugewiesen, sitzt am Gemeinschaftstisch vollkommen isoliert (nicht mal sein Vater, der ihn begleitet hat, erklärt sich bereit seinem Sohn Gesellschaft zu leisten). Nelson scheint für die Anderen nur als Zielscheibe für grausame Streiche zu existieren. Sogar Jonathan mag ihm nur selten und dann auch nur heimlich beistehen. Zudem belasten Nelson die immer häufiger auftretenden gewalttätigen Übergriffe seines Vaters. Lagerleiter Wilbur Whiteside möchte Nelson beistehen und vermittelt im einen Platz an einer Militärakademie.
34 Jahre später ist Nelson, Vietnamveteran, selber Leiter des Camps und sein Freund Jonathan Quick reist mit seinem Sohn Trevor an. Trevor ist seit einiger Zeit in Rachel verliebt und Jonathan, mittlerweile erfolgreicher Unternehmer, möchte seinen 16 jährigen Sohn in die wahre, harte Welt der Männer einführen. Am Abend vor dem Ferienlager wird Trevor nicht nur seine Unschuld verlieren.
Weitere 23 Jahre später sind Rachel und Thomas Gäste des Feriencamps. Trevor hatte gegen den Willen seines Vaters Rachel geheiratet und mit ihr den gemeinsamen Sohn Thomas gezeugt. Auf Heimaturlaub vom Einsatz in Afghanistan wurde er vor einigen Jahren von einem Verrückten erschossen. Nach diesem Sommer wird das Camp seine Pforten für immer schließen – die Zeiten haben sich verändert, die Jungen interessieren sich ausschließlich für moderne Medien und die angerreisten Väter sind keine Helden mehr. Im Gegenteil, sie sind rechtspopulistisch, rassistisch und frauenfeindlich. Als sich Rachel weigert das Camp zu verlassen eskaliert die Situation.
Kerstin Schneider