Maja Lunde erzählt in ihrem Debütroman „Die Geschichte der Bienen“ von drei Familien und deren Schicksal, das eng mit dem der Bienen verbunden ist.

William, ein englischer Saatguthändler im Jahre 1852, schafft es durch die Beschäftigung mit den Bienen und der Entwicklung eines neuartigen Bienenstocks zunächst, seine tiefgehende Lebenskrise zu überwinden.

Der amerikanische Imker George muss sich in unserer Gegenwart nicht nur mit seinem Sohn auseinandersetzen, der kein Interesse daran hat, den Familienbetrieb zu übernehmen, sondern sieht sich auch mit einem mysteriösen Bienensterben konfrontiert.

Und schließlich Tao, die im Jahre 2098, mit ihrem Mann und dem kleinen Sohn von Obstplantage zu Obstplantage zieht, um die Arbeit der Bienen, die ausgestorben sind, mühevoll zu verrichten und durch den tragischen Unfall ihres achtjährigen Sohnes jäh aus der Bahn geworfen wird.

Immer wieder wechselt Lunde die Perspektive, springt zwischen den einzelnen Erzählungen hin und her. Erzählt spannend, mitreißend und kraftvoll von den drei Familien in ihrer jeweiligen Zeit. Statt belehrend den moralischen Zeigefinger zu heben, unterhält Lunde ihre Leser und informiert ganz nebenbei über die enge und für uns Menschen so notwendige Verbindung von Mensch und Biene, wobei sie die genaue Verknüpfung der drei Familien dem Leser erst ganz zum Schluss ihres Romans offenbart.

Sylke Baumann-Zielke