Antonia Michaelis hat mit ihrem neuesten Roman ein Märchen für Erwachsene geschrieben. Genauer gesagt: Für erwachsene Katzenfans und solche, die es werden könnten.

Im Mittelpunkt des Romans steht Mr. Widows, ein charmanter älterer Herr, der der festen Überzeugung ist, dass eine Katze alles in Ordnung bringen kann. Und so teilt er sein altes Häuschen mit unzähligen Katzen, die er an bedürftige, also: katzenlose Menschen verleiht. Egal, ob Künstler mit Kreativblockaden, pedantische Ordnungsfanatiker, chaotische Internetfreaks, schüchterne Liebeskranke, anstrengende Schwiegermütter, befehlsgewohnte Exgeneräle oder verstummte Kinder – Ihnen allen hilft nur eines: die richtige Katze.

Mr. Widows selbst allerdings muss sich mit ganz eigenen Problemen auseinander setzen. Irgendwer hat es auf sein Geld abgesehen. Seine Enkelin? Eine Bande von Betrügern oder gar die geheimnisvolle junge Frau, die Widows an einem eisigkalten Abend zusammen mit einem Wurf junger Kätzchen in einer Mülltonne findet?

Märchenhaft, poetisch, geheimnisvoll, mysteriös, mit feinem Humor und viel Phantasie erzählt Michaelis die Geschichte von einem älteren Mann mit einem unerschütterlichen Glauben daran, dass schon alles gut werden wird (solange nur eine Katze dafür sorgen kann), einer jungen Frau auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit, vielen skurrilen katzenlosen Menschen und natürlich den Katzen „Banane“, „Pelzmütze“, „Fritteuse“, „Teatime“, „Kuh“ und all den anderen.

Sylke Baumann-Zielke